Wenn man sich nicht zu schade ist, Filme auch im Originalton anzuschauen, kann man bei Amazon Prime auch ab und zu eine Perle finden. Vorallem wenn man es auf alte Filme, die bisher keine deutsche Veröffentlichung erfahren haben, abgesehen hat. Unlängst hat Amazon Prime den Film „Eegah“ von 1962 im Originalton mit deutschen Untertitel zur Verfügung gestellt. Ob wir es hier mit einer vergessenen Perle zu tun haben? Wir werden sehen…
Die junge Roxy und ihr Freund streifen nachts mit dem Auto durch die Wüste. Plötzlich wird Roxy von einem riesigen Menschen angegriffen. Sie berichtet diese Geschichte ihren Vater, der sich via Hubschrauber auf die Suche nach dem Riesen macht. Als ihr Vater nicht wieder heimkehrt, machen sich Tom und Roxy auf den Weg. Auch Roxy wird von den großen Urmenschen entführt und in seine Höhle verschleppt. Glücklicherweise ist auch ihr Vater noch am Leben. Beide müssen sich jetzt mit der Gefangennahme arrangieren…
Mittlerweile kann ich schon einmal sagen, dass wir es hier nicht mit einem verschollenen Geheimtipp zu tun haben. Ein Blick in die IMDb zeigt, dass der Film eine Bewertung von 2,3/10 bei über 6200 abgegeben Stimmen hat. Dabei fallen gut 75% auf die Note 3 und geringer. Das hätte mir schon von Vornherein eine Warnung sein sollen. Aber wer mich kennt, der weiß auch, dass ich auf solche Bewertungen nichts gebe und auch den größten Schund schaue.
Der Film ist die einzige Regiearbeit von Arch Hall Sr., der sonst eher als Produzent und Schauspieler auftritt. Auch hier hat er sich in der Rolle des Vaters von Roxy besetzt. Sein Sohn, Arch Hall Jr. spielt Tom, den Freund von Roxy. Arch Hall Jr. hat nur in einer Handvoll Filme, neben seinem Vater mitgewirkt und hing schon 1965 seine Schauspielkarriere an den Nagel um Pilot zu werden. Roxy wird von Marilyn Manning gespielt, die es nur auf drei Filme gebracht hat. Am bekanntesten vom Cast dürfte Richard Kiel sein, der hier den Höhlenmenschen Eegah spielt. Dieser spielte in den Siebzigern, zweimal den Beißer in James Bond Filmen. Ansonsten wurde er auch über die Jahre nur wegen seiner beachtlichen Größe und seinem markanten Gesicht in Nebenrollen gecastet. Die schauspielerische Leistung der vier Hauptdarsteller geht auch voll in Ordnung, diese hat den sechziger Jahre Charme.Und dieser zieht eigentlich immer. Das Problem des Filmes ist, dass er einerseits langweilig ist und zum anderen mit seinen über 90 Minuten einfach zu lang ist. 70 bis 75 Minuten hätten den Film gut getan. Man hat hier versucht eine sehr niedrig budgetierte Version von King Kong zu drehen. Nur viel weniger von Allem. Eegah ist das Pedant zu Kong der sich in die „weiße“ Frau Roxy verguckt und sie dann in der zivilisierten Welt suchen geht und für einen Aufruhr sorgt. Alles einfach billig umgesetzt. Die Dialoge zum einschlafen und die Höhle von Eegah wurde einfach mit grauen Decken verkleidet um Steine zu simulieren. Irgendwelche sehenswerten Effekte gibt es auch nicht. Der Titelschriftzug und der Alternativtitel „Eegah! The Name Written in Blood“ versprechen da einiges mehr. Alles in Allem haben wir hier einen extrem schwachen Film, den es sich nicht lohnt anzusehen….
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