Ninja Revenge (1993)

Nachdem es die beiden letzten Wochen wieder etwas ruhiger hier im Blog war, gibt es heute ein wenig Nachschub. Da ich schon etwas länger keinen Ninja Film mehr gesehen habe, dachte ich mir, dass man mal wieder einen schauen könnte. Eigentlich sind die Godfrey Ho Schinken mein bevorzugtes Interessensgebiet im Ninjathema. Aber ich habe mich für ein US Ninjafilm von 1993 entschieden. Diese haben ja meistens einen gewissen Unterhaltungswert, der nicht auf die Inkompetenz der Cut and Paste Werke von Filmark zurückzuführen ist. Ich habe mich für „Ninja Revenge“ entschieden. Die VHS habe ich schon mehre Jahre hier liegen. Da der Film dieses Jahr auch auf DVD erschienen ist, ist es noch ein weiterer Grund hineinzuschauen. Wie schlimm kann es schon werden….

Ich bin jetzt mal so rotzfrech und zitiere die offizielle Inhaltsangabe der VHS, die auch für die DVD von Mr. Banker Films benutzt wurde. Wie man erkennt, ist dort ein Bindestrich wo keiner hingehört. Nämlich bei „Kampfaus- bildung „. Bei der VHS macht es Sinn, da dort das Wort für ein Zeilenumbruch getrennt wurde. Bei der DVD ist dies jedoch nicht der Fall. Dafür steht auf der VHS statt „Ku-Klux-Klan“, „Klu Klux Klan. Dies hat man auf der DVD verbessert.

Auf dem Weg zum Ninjutsu Wettkampf hat Chris eine Motorpanne. Er bringt seine Maschine zur Werkstatt und beobachtet, wie Mike, ein Schwarzer, von Mitgliedern des Ku Klux Klan in den Wald gezerrt wird. Chris versucht, ihn zu befreien. Trotz seiner Kampfaus- bildung gerät er selbst in tödliche Gefahr. Mit letzter Kraft gelingt es ihm, den Mördern zu entkommen. Chris rennt zum Sheriff, doch dieser ist selbst Klanmitglied und verhaftet ihn als den Mörder. Mikes Freundin befreit Chris aus dem Gefängnis; doch der Sheriff bemerkt ihre Flucht und setzt Bluthunde auf sie an, denn der Klan kann nicht zulassen, daß Chris das Dorf lebend verläßt. Chris erkennt die tödliche Gefahr und besinnt sich seiner Fähigkeiten. Er nimmt den ungleichen Kampf an und schwört Rache für Mikes Tod…“

Wie damals üblich, klingt die Inhaltsangabe spannender als der Film dann wirklich ist. Außerdem hat er etliche inhaltliche Fehler, Dinge die im Film dann nicht so sind. Als Appetizer zum Kaufen funktioniert es aber sehr gut.

„Ninja Revenge“ ist der Debütfilm von Karl Armstrong. Drei Jahre später hat er dann noch die Romantikkomödie „Perfect Mate“ realisiert bevor er den Job als Regisseur an den Nagel gehängt hat. Mittlerweile arbeitet er hauptsächlich als Cutter für Animationsfilme. Ähnlich sieht es bei David Lord aus, der den Kampfsport erprobten Gegenspieler für unseren Helden spielt. Er konzentriert sich hauptsächlich auf die Stuntarbeit. Die meisten anderen Darsteller haben im Film ihren ersten und auch letzten Auftritt. Was ja auch bei einer Amateurproduktion auch nichts neues ist.

Und hier ist auch schon das Problem. Es ist eine Amateurproduktion. Er ist in allen Filmischen Belangen, mangelhaft umgesetzt.

Es fängt beim Drehbuch an. Der Film ist lediglich knapp 83 Minuten lang und zieht sich ins Unendliche und driftet immer wieder in Belanglosigkeit ab. Dazu kommen die vielen Logiklöcher. Ich kann noch darüber hinweg sehen, dass der „Ninja“ ausgerechnet eine Kawasaki Ninja fährt. Aber das er auch noch der schlechteste Ninja der Welt ist, das geht nicht. Er bricht, wie auch immer aus seiner Gefängniszelle aus, wie auch immer, steht vor der Schublade, mit seinen konfiszierten Waffen und nimmt sie als Hilfe für die Flucht nicht mit. Der Herr Ninja wird auch immer wieder im Wald gefunden obwohl er als Ninja eigentlich ein Profi in Tarnung und Infiltration sein sollte. Er versteckt sich auf einem Baum und wartet nicht ein paar Minuten, bis seine Gegner weg sind sondern springt, gefühlte 2 Meter danach vom Baum und möchte flüchten. Was natürlich nicht unbemerkt bleibt. Dazu kommt noch die Naivität von Samantha, die jeden Tag den Rassismus ihres Vaters, Exfreund sowie der Anderen mitbekommt aber steil geht, wenn diese Rassisten genannt werden. Zu den ganzen Drehbuchmängeln, kommen noch viele Schnittfehler. Hab ich erwähnt, dass Regisseur Armstrong auch das Drehbuch geschrieben hat sowie den Film geschnitten hat? Schauspielerisch möchte ich den Film eigentlich gar nicht bewerten, es sind halt Amateure und Geißeln des Drehbuchs und der Regie. Durch den Amateurlook, haben die ganzen rassistischen Szenen ein ganz anderen Look. Man bekommt den Eindruck, dass man keinen Film sieht sondern eine Doku über den durchschnittlichen weißen, rassistischen Redneck Amerikaner dieser Zeit. Echt gespenstisch.

Alles in Allem haben wir hier einen mangelhaften Film, der keinen Unterhaltungswert besitzt, da scheinbar weder das Budget noch das Talent vorhanden war einen sehenswerten Film zu produzieren. Bedenklich ist da eher das der Film nicht durch Ninja Action punkten kann sondern eher durch die Charakterstudie, des weißen rassistischen Amerikaners.

Wenn man einen besseren Film zum Thema Kampfsportler gegen Rassisten schauen möchte, sollte man den im 1995 erschienen „Best of the Best 3 – No Turning Back“ probieren…

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