Es ist Weihnachten und die Tradition will es so, dass man einen Weihnachtsfilm schaut. Man könnte nun zum wiederholten Mal, Stirb langsam, Kevin allein zu Haus oder die Gremlins schauen. Oder man ist mutig und kramt in der imaginären Kiste für Schundfilme und schaut Rambo. Nein Spaß. Ich habe mir für den weihnachtlichen Spaß „Blood Beat – Pulsschlag des Schreckens“ heraus gesucht. Das Cover sieht recht vielversprechend aus und der Film soll wohl so eine Art Slasher mit einem Samurai sein. Der Film war zudem auch ab 1989, 25 Jahre auf der bösen Indizierungsliste. Also was soll schon schief gehen und einem weihnachtlichen Slasherspaß verderben? Wir werden sehen…
Vielleicht sollte ich aufhören, den Einleitungstext vor dem Schauen zu schreiben. Klang ich dort noch euphorisch bin ich nun ein gebrochener Mann. Ich habe für den Film zwei Anläufe gebraucht und musste gut ausgeschlafen sein um den Film zu Ende schauen zu können. Aber worum geht es im Film?
Ted, seine neue Freundin Sarah und seine Schwester Dolly besuchen zu Weihnachten die Familie in einem Haus in Wisconsin. Zwischen Sarah und Mutter Cathy besteht sofort eine negative Spannung. Als ob dies noch nicht genug wäre, schleicht noch ein geisterhafter Samurai, durch die Gegend und tötet Menschen…
Wenn man dem Wikipediaeintrag des Films glauben schenken darf, war Regisseur und Drehbuchautor Fabrice A. Zaphiratos beim Schreibprozess nicht gerade Herr seiner Sinne und stand wohl unter dem Einfluss von Substanzen. Meines Erachtens war dies nicht nur beim verfassen des Drehbuchs der Fall, sondern auch bei der Inszenierung des Films. Ich habe selten einen Film gesehen dem jeglicher Unterhaltungswert fehlt. Der Film ist inszenatorisch, die reinste Katastrophe. Der Film plätschert seine knapp 87 Minuten belanglos dahin ohne jegliche Erklärung, was hier überhaupt passiert. Die erste Hälfte des Films sehen wir einer Familie beim Familie sein zu und erkennen wie toxisch das Leben gegenüber Frauen damals so war. Im Zweiten Teil des Films kommt dann noch eine übernatürliche Komponente hinzu. Der Geistersamurai. Scheinbar hat er eine Verbindung zur Mutter, die auch irgendwelche Kräfte hat. Genauso wie deren Kinder sowie der Freundin von Ted. Scheinbar hat hier jeder mysteriöse Kräfte aus der arme Gary. Wie alles zusammen hängt und warum hier die Mutter oder der Samurai auf einmal Kriegsflashbacks hat, bleibt uns vorbehalten und existiert nur im Kopf von Regisseur Zaphiratos. Haben wir uns damit abgefunden, dass die Story an sich schon keinen Sinn ergibt, kommen noch die ganzen Regiefehler hinzu. Onkel Peter fährt in die Stadt um Essen zu holen, kehrt aber nie wieder zurüch, da er verunglückt. Merkt die Familie natürlich nicht. Nachdem Gary die Leiche seines Nachbars auf seinen Truck lädt um sie zur Polizei zu bringen, merkt er, dass sein Auto kaputt ist. Er nimmt das Pferd und reitet los. Wohin er reitet, weiß er selber nicht einfach über das Feld, er kehrt dann einfach wieder Heim, ohne irgendwo gewesen zu sein. In der Nacht ist ein Mörder im Haus, eine Leiche liegt davor und das Haus rastet übernatürlich aus. Keiner der teils traumatisierten Protagonisten denkt auch nur darin, das Haus zu verlassen und in die Stadt zu flüchten. Es wird einfach im Haus geblieben und sogar noch der Beischlaf vollzogen als ob nie etwas gewesen sei. Alles einfach nur Stümperhaft.
Schauspielerisch darf hier absolut nichts erwartet werden. Bis auf Terry Brown, der den Gary spielt, hat jeder der Beteiligten, nach dem Film, sofort die Schauspielkarriere an den Nagel gehangen. Verständlich, wenn man mich fragt. Terry Brown, war auch der Einzige im Film, der mich ein wenig überzeugt hat.
Das wichtigste bei einem Slasher, sollten ja die Morde sein. Am besten sollten diese kreativ sein sowie blutig und wenn möglich auch noch übertrieben. Auch hier wird einem nichts geboten. Einfach nur der mindeste Standard den man erwarten könnte. Kein Splatter, kein Gore. Nur n bisschen Blut. Die damalige Indizierung des Films ist dadurch nicht nachvollziehbar. Aber vielleicht wollten die Jugendschützer uns alle vor diesen Schund schützen.
Das negativste am Film ist der Musikscore. Dieser ist vollkommen deplatziert, zu laut und schafft zu keinem Zeitpunkt eine bedrohliche Atmosphäre. Von Synthigeklimper bis zur Klassik haben wir hier nur Nervereien.
Alles in Allen haben wir hier einen Schundfilm, der in allen Belangen versagt und dem Zuschauer alles abverlangt um am Ball zu bleiben und nicht einzuschlafen.
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